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Almau

Die Kirche St. Leonhard in Almau

Lage[]

Der Weiler Almau liegt zwischen der Staatsstraße 2096 und dem Osterbuchberg. Almau befindet sich direkt am westlichen Ufer der Tiroler Achen. Der Ort liegt im breiten Achental zwischen den einstigen eiszeitlichen Inseln Oster- und Westerbuchberg. Nach Almau kommt, wer auf der Straße von Mietenkam nach Übersee in Gröben nach rechts abbiegt und dann die Staatsstraße 2096 überquert oder über direkt über die Straße von Grassau nach Grabenstätt

Ortsbeschreibung[]

Der Weiler Almau ist noch ein typisches Bauerndörfchen mit vielen landwirtschaftlichen Betrieben. Im 529 Meter über dem Meer gelegenen Almau wohnen etwa 50 Menschen. Die hiesige Filialkirche wurde schon im Jahre 929 erstmals urkundlich erwähnt und steht noch heute auf romanische Grundmauer.

Im Sommer wird die ländliche Idylle durch das weithin bekannte Chiemsee Reggae-Festival kurzfristig unterbrochen. Zu dieser Veranstaltung kommen jährlich mehrere Tausend Fans auf das Festivalgelände bei Almau.

Sehenswürdigkeiten[]

Almau

Der Altar in der Kirche von Almau

Die Almauer Kirche St. Leonhard wurde 1994 restauriert (zuvor 1975 und 1968). Der Altarraum wurde nachträglich um einiges erhöht, was man an der Höhe der Apostelkreuze gut erkennen kann. Um 1500 erweiterte man die Kirche um ein Langhaus und um die Sakristei. Im 17. Jahrhundert fand eine Barockisierung, mit neuen Decken, Veränderungen an Fenster, Einrichtung eines Dachreiters und dem Bau einer Westempore, statt. Die Fresken mit Darstellung des Pferde-Heiligen Leonhard im und am Chor aus dem Jahre 1764 sind von Franz Xaver Tiefenbrunner aus Trautersdorf bei Prien, der auch in der in Thalkirchen bei Bad Endorf und in St. Florian uns St. Salvator bei Prien) tätig war. Um 1879 entstand der Neurenaissancealtar von Paul Horchler mit Skulpturen der Heiligen Leonhard, Florian und Johannes Nepomuk. Aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts ist das Langhauskruzifix.

Almau

Fresko mit dem Patron der Pferde und des Viehs, dem Heiligen Leonhard und der Kirche von Almau

Zahlreiche Votivtafeln zeugen von den Wallfahrten zur Leonhardskapelle, die im Barock begannen. Dem Heilige der Bauern, des Viehs und der Pferde zu Ehren findet alljährlich im November eine Dankprozession statt. Der in ländlichen Regionen früher übliche Leonhardiritt existierte in Almau seit dem Jahr 1860, wurde aber nach dem 2. Weltkrieg wegen Pferdmangel eingestellt, doch lebt der Brauch seit einigen Jahren wieder auf. Bereits 1797 ist die Rede von einem Pferdesegen in Almau, der auf eine ältere Tradition hinweist. Wie Werner A. Widmann in einem Buch schreibt soll es beim Leonhardiritt von Übersee nach Almau zum Teil sehr skurril zugegangen sein.

Im Dachreiter der Kirche hängen zwei Glocken. Die eine stammt von 1656, wie vermutet wird, da die Jahreszahl nur noch unvollständig vorhanden ist. Sie hat die schöne Aufschrift mit den Worten "Gottes Wort bleibt ewig". Die andere Glocke ist wohl älter und zwar von 1578 (1523) - sie wurde von einem Wolfgang Stöger gegossen, es kann vermutet werden, dass dieser Wolfgang Stöger mit einem Wolf Stöger vom Überseer Mandlbauernhof (heutiger Weiler: Stegen 2) identisch ist.

Zitat von ...[]

...dem Chiemgau-Kenner Werner A. Widmann aus einem seiner Bücher im Bericht über Übersee :

" Hinter dem Standartenreiter folgten Pfarrer und Ministranten, ebenfalls hoch zu Ross. Die mitgeführten Wagen trugen die Holzfiguren des heiligen Leonhard und des heiligen Bruders Konrad von Parham. Auf einem Wagen kniete ein Bub als heiliger Isidor vor einem Feldkreuz, während ein Mädchen in Engelsgestalt den Pflug führte. In Almau fand ein Gottesdienst unter freiem Himmel statt und am Abend lud in Übersee der Trachtenverein zum Tanz."


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