Ortsbeschreibung[]
Der zur Gemeinde Grassau gehörende Weiler Weiher wurde erstmals im 10. Jahrhundert erwähnt. Der Name des Ortes kommt von einem kleinen Fischweiher, der in südlicher Richtung in den Wiesen lag. In alten Urkunden wird Weiher auch als "Wiare" oder "Wihate" erwähnt.
Sehenswürdigkeiten[]
Jedes Jahr im Herbst findet ein Pferdeumritt (Leonhardiritt) von Grassau nach Weiher statt. In der dortigen Leonhardikapelle hängen einige Votivtafeln, die um die Fürsprache durch den Heiligen Leonhard bitten. Die Kapelle von Weiher stammt wohl in der jetzigen Form von 1658 (nach anderen Quellen 1656 bzw. 1654) und wurde an Stelle einer hölzernen Feldkapelle errichtet. Die Kapelle errichtete der Wagner Georg Ertl. Der Grassauer Pfarrer Christoph Niederhauser gründete mit den Spenden aus dem Opferstock die "Bruderschaft zur unbefleckten Empfängnis", die seit dem 17. Jahrhundert bis heute existiert. 1672 wurden 150 Gulden von 173 Gulden für die Gründung der Bruderschaft aus dem Vermögen der Kapelle verwendet. Auf einer alten Votivtafel in der Kapelle ist zu lesen "Mit dem Ross, dem Pferde, Gott gelobt werde". Nicht nur durch Votivtafeln, sondern auch durch den Pferderitt kommt die Verehrung des Heiligen Leonhard durch die Bauern zum Ausdruck. Das Altarbild aus dem 18. Jahrhundert zeigt die Legende des heiligen Leonhard. Im Jahr 2000 wurde die Kapelle völlig restauriert - maßgeblich daran war die Marienbruderschaft beteiligt, der die Kapelle ja ihr Entstehen verdankt. Das Mauerwerk wurde ausgebessert und das Dach neu gedeckt. Diese Restaurierung kostete über 70.000 DM. Bei der Restaurierung fand man auch alte Malereien, die freigelegt und erneuert wurden. Zu Fronleichnam 2001 konnte das Weiherer Gotteshaus feierlich wiedereingeweiht werden. Der Grassauer Pfarrer, der die Weihe vornahm, dankt in dem Fronleichnamsgottesdienst besonders den vielen freiwilligen Helfern, die sich für die Kapelle durch zahlreiche unentgeldliche Arbeitsstunden eingesetzt hatten.
Der traditionelle Pferderitt nach Weiher findet noch immer statt. So nahmen am Pferdeumritt im Jahre 2000 etwa 100 Pferde teil. An der Kapelle bekamen Pferden und Reitern den Segen.
In der Nachbarschaft zur Kapelle steht ein für die Region typisches sogenanntes Traunsteiner Gebirgshaus, das gut restauriert wurde und noch unverfälscht erhalten geblieben ist.
Zitat aus ...[]
... "Der Chiemgau" von 1992 :
"Die Grassauer Bauern lebten mit vom Salztransport; sie züchteten Pferde und waren Säumer. Festgehalten wird noch am Leonhardiritt am letzten Sonntag im Oktober, zumal nun wieder viele Pferde mit im Zug nach der Kapelle in Weiher sind."